Segnung Dorbach-Kapelle

Am Samstag vor Maria Himmelfahrt durfte Pfarrer P. Jacobus im Beisein von Gräfin Felizitas und Graf Franz Seefried, als Vertreter der Grundbesitzer,

sowie vieler Helfer und Nachbarn die renovierte Kapelle in Ober-Dorbach segnen. Die Kapelle gehörte ursprünglich zu dem heute abgekommenen Hof Ober-Dorbach, von dem gleich oberhalb noch Ruinenreste zu sehen sind.

„Vorder Torbach“ wird erstmals 1324 im Urbar des Hochstiftes Passau urkundlich genannt. Da der untere Hof „Vorder-“ genannt wird, gab es damals wahrscheinlich auch schon den Hof Hinter-Dorbach, auch wenn er nicht ausdrücklich genannt ist. 1439 sind in einer Urkunde des Stifts Seitenstetten dann „Nieder Tarpach und dazu Hawgen in Tarpach“ genannt, mit letzterem ist das spätere Ober-Dorbach gemeint. Die beiden Höfe gehörten als Passauer Lehen zur Herrschaft Niederhausegg, heute Schloss Stiebar in Gresten. Auch pfarrlich waren sie lange nach Gresten zuständig, ehe 1797 Unter- und Ober-Dorbach (damals Kottberg 32 und 33) mit 13 anderen Häusern nach Ybbsitz umgepfarrt und künftig der Kleinprolling zugrechnet wurden. Mit der Auflösung der Grundherrschaften waren 1850 alle Bauern von Untertanen zu Eigentümern ihrer Höfe aufgestiegen. Doch für die Torbach-Höfe sollte diese Selbständigkeit nur fünf Jahrzehnte währen. Um 1900 wurden die von den Besitzern des Schlosses Stiebar aufgekauft, um damit ihr Jagdrevier abzurunden. Der Verfall von Hinter- oder Ober-Dorbach, dürfte schon damals eingesetzt haben, während Unter- oder Vorder-Dorbach noch bis in die 1930er-Jahre bewohnt war.

Nur die Kapelle beim ehemaligen Hof Ober-Dorbach blieb zwischen den drei immer mächtiger werdenden Zedernbäumen erhalten. Der Anlass für ihre Errichtung ließ sich nicht mehr eruieren, im Mappenwerk des Franziszäischen Katasters von 1822 ist sie jedoch schon eingezeichnet. Damit ist die Kapelle mehr als 200 Jahre alt und für nicht wenige Ortskundige ein gern besuchter Andachtsort.

Zuletzt war der Bau aber schon sehr desolat. So machten Rupert Schachner, der die Wiesen im Dorbach-Tal mäht, und die Jäger Karl Aigner-Fehringer und Gottfried Resch die Familie Seefried auf den traurigen Zustand der Kapelle aufmerksam und erhielten die Erlaubnis und Unterstützung für eine Renovierung. In mehr als 200 freiwilligen Arbeitsstunden wurden das Mauerwerk rausgebessert, Putz, Fußboden, Dachstuhl, Schindeldach und Gitter erneuert. Das Material stellten die Grundbesitzer zur Verfügung.

P. Jacobus freute sich über die Rettung dieses Kleinods vor dem Verfall und sagte allen Vergelt´s Gott, die für die Renovierung einen Beitrag geleistet haben.

 

 

Cookie Consent mit Real Cookie Banner